Montag, 07. März 2022

Quelle: https://bnn.de/mittelbaden/buehl/vorraete-reichen-nicht-mehr-fuer-alle-tafel-vorsitzende-in-buehl-ruft-zu-spenden-auf
von Katrin König-Derki

Die Bühler Tafel hat sich mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt. Der Einrichtung gehen die Waren aus. Der Krieg in der Ukraine werde die Situation vermutlich verschlimmern.

Menschen in Geschäft
 
Aufruf mit großer Resonanz: Sandra Hüsges (rechts) nimmt am Samstag im Bühler Tafelladen Lebensmittelspenden entgegen. Darum hatte sie zuvor auf Facebook gebeten. Foto: Katrin König-Derki

„Unsere Vorräte reichen nicht mehr für alle!“ Mit diesem Hilferuf hat sich Sandra Hüsges, Vorsitzende der Bühler Tafel, an die Öffentlichkeit gewandt. Sie bittet die Bevölkerung darum, mit Sach- und Geldspenden zu helfen, die Versorgung der Flüchtlinge aus Afghanistan und der Ukraine zu gewährleisten.

„Wir sind für sie eine der ersten Anlaufstellen. Bei uns werden sie mit dem Nötigsten ausgestattet: Lebensmittel, Klopapier, Windeln und vieles mehr, dies alles kostenlos“, sagt sie. Die Flüchtlinge dürften auch umsonst bei der Tafel einkaufen, bis das erste Geld vom Jobcenter da sei: „Natürlich ist das gut und wichtig, diese Menschen haben oft gar nichts.“

Wenn die Tafel jetzt aber nicht intensiv unterstützt werde, „haben wir nicht mehr genug für unsere ‚normalen‘ Kunden, deren Anzahl vermutlich auch aufgrund der Inflation täglich steigt“. Verschärft habe sich die Situation durch weniger Lebensmittelspenden seitens der regionalen Supermärkte, sagt Hüsges. „Durchaus möglich, dass deren Regale abends leerer gefegt sind als üblich, seit der Edeka in Bühlertal geschlossen hat. So erklären wir uns den Rückgang.“

Resonanz auf Spendenaufruf war groß

Bereits am vergangenen Donnerstag hatte Hüsges einen Spendenaufruf auf Facebook gepostet und als Abgabetermin den Samstagmittag genannt. „Das hat total eingeschlagen“, freut sie sich, nachdem am Samstag die letzten Spender die Tafel verlassen haben. „Es ging Schlag auf Schlag. Die Menschen haben uns Geld, vor allem aber sehr viele Sachen gebracht, von Tütensuppen bis hin zu Pfannen, Geschirr, Elektrogeräten und Spielzeug. Das schafft uns einen gewissen Puffer.“

Angesichts der kontinuierlich eintreffenden Flüchtlinge sei die Tafel aber weiterhin auf Spenden angewiesen. „Wir möchten vorbereitet sein.“ Möglich sei auch der Kauf von Gutscheinen beim CAP-Markt nebenan, welche die Bürger beim Tafelladen abgeben. „Dann kaufen wir das zu, was gerade fehlt. Lebensmittel, die wir nur selten anbieten können, sind zum Beispiel Eier, Joghurt, Milch und Wurst.“ Haltbare Lebensmittel wie Konserven, Marmelade, Nudeln, Schokolade oder Öl seien immer willkommen.